Freitag, 16. Dezember 2011

Auffallen um jeden Preis

Ein knallgüner Schopf huscht über den Schulhof.
Zerfledderte Hose, zerissenes T-Shirt, gepircte Lippe.
Und natürlich wird getuschelt.
Auffallen um jeden Preis. Einfach immer gegen den Strom schwimmen. Nie auf andere hören und das tun was nur für einen selber das Beste ist. Was denkt sie sich bloß dabei?

Doch, warte...sieh an! Deine Freundin rechts neben dir hat die gleiche zerissene Jeans und dir fällt auf, dass auch du vielleicht eine ähnliches T-Shirt hast? Und hat Trendikone Rihanna nicht auch knallig rote Haare? Also was jetzt? Sind die Klamotten gegen die Maße oder schwimmt der Punk doch im Mainstream-Alltag?
Genau an dieser Stelle stellt sich die Frage: Was ist heutzutage eigentlich noch mainstream und was nicht?
Gibt es da bestimmte Regeln? Oder ist man mittlerweile soweit, dass es gar kein Mainstream mehr gibt oder vielmehr, dass es mainstream ist nicht mainstream zu sein?
Aber das geht doch gar nich..etwas sein und gleichzeitig nicht sein. Sein oder nicht Sein, dass ist hier die Frage..oder etwa doch nicht!?
Aufmerksamkeit erregt man dadurch, dass man sich irgendwie aus der Menge abhebt. Ob jetzt der Eindruck positiv oder negativ ist, ist dabei relativ egal. Hauptsache Aufmerksamkeit, denn das -auch wenn es die wenigsten zugeben- will jeder. Doch ist der- oder diejenige, die/der die Aufmerksamkeit der anderen hat jetzt Mainstream oder nicht? In der Masse oder nicht? Ein Idol oder ein Ausgestoßener? Bestimmt er den Geschmack der Masse oder kämpft er dagegen an? Er ist auf jeden Fall alternativ. Also nicht so wie die Masse. Was bedeutet, dass er in dem Moment, indem er sich abhebt, nicht mehr mainstream ist.

Doch was bedeutet der Begriff 'Mainstream' eigentlich?
Wenn man ihn bei Wikipedia eingibt findet man folgende Erklärung:
Der Mainstream (englisch wörtlich für ‚Hauptstrom‘) bzw. Massengeschmack spiegelt den kulturellen Geschmack einer großen Mehrheit wider, im Gegensatz zu Subkulturen oder dem ästhetischen Underground. Der Mainstream ist eine Folge einer Kulturdominanz.
Geschmack der Mehrheit. Dann entscheidet also unser Geschmack wer mainstream ist und wer nicht. Also sind wir alle Teil des Großen, ob andere es einsehen wollen oder nicht. Denn wer die Aufmerksamkeit bekommt, entscheiden die anderen, auch wenn die Großen, Schönen, Mächtigen immer versuchen uns unseren Geschmack zu beeinflussen.
Weiter steht dort:
Abwertend kann es auch als Gegenteil des Individualismus verwendet werden.
Doch geht das denn überhaupt? Sind wir nicht alle von uns aus schon einzigartig? Wie kann dann Mainstream das Gegenteil von Indiviuell sein?
Und, will man dann überhaupt noch mainstream sein, wenn das bedeutet, dass man nicht mehr man selbst ist...

An diesem Punkt wird es verwirrend. Mainstream, Individuell, In, Out, Aufmerksamkeit, Abheben, Massengeschmack.

Das sind doch alles nur Begriffe um eines zu übersehen. Während dieser ganzen Phase dürfen wir eins nicht übersehen: Man sollte sein 'Ich' nicht verlieren und -die Meinung der anderen dazu ausgeschlossen- seinen eigenen Geschmack entwickeln. Ob der dann Mainstream ist oder nicht, ist am Ende gleichgültig. Hauptsache einem selbst gefällt es.
Ist euch aufgefallen, dass ich auFallen mit einem 'f ' geschrieben habe?
 

1 Kommentar:

  1. Wie süß du bist ;* Und welch' wahre Worte du sprichst! Hab ich mir auch schon einige Male den Kopf drüber zerbrochen, wenn zum Beispiel Leute mit Coladose in der Hand über den Mainstream-Kapitalismus schimpfen.. aber dann habs ichs aufgegeben ;))
    Küsschen <3

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