Mittwoch, 14. März 2012

Augen zu.

"Ich stell auf laut und nicht auf taub."

Kunstunterricht.
Kopfhörer stecken in meinen Ohren.
Ich hab auf Cluseo gehört und auf laut gestellt.
Trotzdem bin ich für die anderen taub.

Irgendwer ruft mich, doch ich überhör es einfach.
Konzentrier mich auf die Musik.
Tausend Sachen schießen mir durch den Kopf.
So viele, dass ich es nicht schaffe, unwichtige rauszufiltern.

Ich starre vor mich hin.
Denke an nichts.
Denke an alles.

Nichts ist alles. Alles ist nichts.

Ein Gedanke fokussiert sich: Elternsprechtag vorbereiten. Sofort bin ich wieder bei der SV. Ich muss das mit dem Geld für die Pullis noch regeln. Und was ist mit Projektwoche? Dazu muss ich noch ins Sekretariat. Und wenn ich gleich schon da bin kann ich auch gleich fragen, wie es mit dem Zusehen bei Sportabiprüfungen ist. Appropos Sport, ich muss mit Lena gleich noch zum Schülertelefon, sie kommt heute mit zu mir um für die Choreo für Sport zu üben. Sie muss eben Bescheid sagen. Und wenn wir beim Telefon sind kann ich auch eben Papa anrufen und fragen, wie das mit Freitagabend aussieht. Zita will das ja wissen. Zita!
Mit der muss ich auch noch reden. Zita.. was ist jetzt mit Leo und Maria? Und mit Mathis? Sollte ich nochmal mit dem Reden?  Lieber nicht, ich will mich da nich einmischen. Wo wir gerade bei Mathis sind. Ist Kiki wieder in der Schule? Hab sie heute noch nicht gesehen. Vielleicht finde ich heute die Zeit endlich mal zu ihr zu fahren. Ich mach mir in letzer Zeit echt Sorgen. Ach ne, ich muss ja noch bei der Apotheke wegen meinen Pflastern vorbei. Und beim Arzt um einen Termin zum Fäden ziehen zu machen. Schaff ich das heute wohl alles noch? Was ist mit Geschichte? Morgen schreiben wir, ich muss auch noch üben. Und ich muss Matthias am besten heute noch Bescheid sagen, dass ich dieses Wochenende doch keine Zeit habe. Wochenende: Prüfung der Mädels. Hat Neschi die schon angerufen? Muss ich sie gleich mal dran erinnern. Wo wir gerade beim Erinnern sind. Marvin muss ich noch fragen, ob er die Musik schon zusammengeschnitten hat. Musik! Ich muss den Stick für Silja noch machen und wenn ich den Brief dann wegschicke, kann ich gleich auch...


Mein Gehirn ist zu überanstrengt. Meine Augen gehen zu und ich falle leicht nach vorne.
Körperreflex setzt ein und ich wache schon im Fallen wieder auf.
Schrecke auf.

Marvin guckt mich komisch an. Oder vielleicht auch nicht. Vielleicht merkt er es auch nicht.
Jedenfalls habe ich das Gefühl.

Was ist los mit mir?


Samstag, 10. März 2012

Geschmack des Lebens.

Flackerndes buntes Licht.

Alle bewegen sich in Stop-Motion.

Nebelige Sicht.

In der Luft liegt ein Duft von zu viel Parfum, Schweiß und Alkohol.

Die wilde Menge steht direkt um dich herum.

Von allen Seiten drängen sich Menschen an dich und bewegen sich im Rhykmus der Musik.

Die Haare kleben an der Stirn fest.

Laute Musik dröhnt aus den Boxen, sodass du von dem Bass durchgeschüttelt wirst.

Verschwischte Schminke auf den Gesichtern.



Und das Gefühl man könnte nie glücklicher sein.